Mittwoch 14. März 2012
Bereits um 6 Uhr standen wir auf, den
uns stand ein langer Tag bevor. Als erstes machte ich noch ein
Telefonat an Knecht Reisen in Sydney um ihnen unser Problem mit
Apollo zu schildern. Angeblich hatten wir definitiv einfach Pech, nun
schaut mein Reisebüro mit Apollo wie sie uns die verlorene Zeit
entschädigen können.
Da wir für heute den Campingplatz in
Monkey Mia gebucht haben, liessen wir Kalbarri zurück und werden
später dorthin zurück fahren. Über eine unendliche Strasse fuhren
wir durch das Outback zum Hamelin Pool und schauten uns die
Stromatolithen an. Bei den Steinen sahen wir ein Emu, welches uns
etwas begleitete. Als wir uns die Küstenlandschaft anschauten
beobachten wir Touristen, welche auf den Steinen herum liefen, was
verboten ist. Ich denke die lieben es auch nicht wenn wir ihnen ein
Fuss ins Gesicht rammen! Beim Rückweg zum Camper sah ich ein Känguru
davon hüpfen, für ein Foto blieb es aber noch kurz stehen. Da
es 40° Grad im Schatten war und uns die Wärme müde machte,
entschieden wir ohne Halt nach Monkey Mia zu fahren. Dort angekommen
machten wir zuerst etwas Pause und tranken literweise Wasser. Im
Ressort spazierten immer wieder Emus herum. Gegen späteren
Nachmittag fuhren wir zum François Peron Nationalpark. Die
Strasse ist nur für 4x4 zugelassen und wir fuhren immer mehr auf
einer Sandstrasse. Langsam wurde es uns unheimlich und wir kehrten
um. Kaum hatten wir das Fahrzeug gewendet, steckten wir im Sand fest.
Zum Glück gab es auch hier rettende Engel. Die zwei netten Australier
erklärten uns, das wir bei unseren Pneus die Luft nicht raus
gelassen haben. Irgendwie haben wir es geschafft die Tafel am Eingang
nicht zu beachten. Sie halfen uns raus und fuhren bis nach dem
Parkausgang hinter uns her. Irgendwie geht es nicht mehr ohne
Abenteuer.
Freitag 9. März 2012
Kurz nach 10.00 Uhr fuhren wir mit dem
Stadtbus zur Apollo Vermietungsstelle. Wegen einer riesigen
Baustelle bei der Zufahrtsstrasse sind einige Bushaltestellen
gesperrt. So kam es wie es kommen musste und wir durften mit allem
Gepäck noch 30 Minuten laufen. Bei der Vermietung angekommen, ging
der Stress auch gleich weiter. Alle Anmeldeformulare waren ausgefüllt
und es ging ans Hinterlegen der Kaution. Da ich bereits eine
Versicherung für Selbstbehalt bei Unfällen habe, musste ich 7500
Fr. hinterlegen. Bereits in der Schweiz habe ich dies meiner Bank
mitgeteilt und sie haben dafür gesorgt, das meine Kreditkartenlimite
erhöht wird. Nun leider war dem nicht so, die Monatslimite ist
zwar erhöht, aber ich denke das die Tageslimite wurde nicht erhöht.
So mussten wir für eine Versicherung bezahlen, um
die Kaution zu verringern. Nachdem wir alle Kreditkarte ausprobiert
hatten, da auch noch das System verrückt gespielt hat, wurde uns der Camper gezeigt. Nun 4WD ist ja cool, aber wie ich feststellte,
besass der eine Handschaltung. Zum Glück bin ich bereits an den
Linksverkehr gewöhnt, so konnte ich mich aufs Schalten
konzentrieren.
Nun kann unsere Reise an der Westküste
beginnen. Zuerst gingen wir einkaufen. Da ich kein Weizen essen kann war ich froh dass wir sogar ein Dinkel
Toast fanden, welcher nicht mal schlecht schmeckt. Unser Tagesziel hiess
Nambung Nationalpark. Zwischendurch hielten wir immer wieder an und genossen die Landschaft. Wir sahen am Anfang sehr viele
Grasbäume, es sah super schön aus. Am späteren Nachmittag
erreichten wir den Nambung Nationalpark. Hier befinden sich die
Pinnacles, meist längliche spitzige Steine, welche im
Stand stehen. Wir fuhren zwischen diesen Steinformationen auf einer Sandstrasse durch den Park. Die Sonne stand bereits tief am
Himmel, die beste Zeit für Fotos, von denen wir auch viele machten. Nachdem die Runde fertig war, sah Sandra auf der Karte, dass es noch eine andere Strasse gibt,
welche vom Rundkurs wegführt. So fuhren wir noch mal bis zu dieser
Strasse. Dies erwies sich als super Idee, denn im Park leben einige
Emus und genau diese vergnügten sich nahe der Strasse.
Danach mussten wir uns sputen um den Sonnenuntergang nicht zu
verpassen, das Licht scheint dann sehr speziell und schön auf die
Steine. Nach dem Abendessen auf dem Parkplatz des Nationalparks ging
Sandra noch kurz die Pinnacles bei Mondschein fotografieren und ich
genoss den hellen Mond. Danach fuhren wir noch 30 Minuten in der
Dunkelheit bis nach Cervantes. Die Rezeption des Campingplatz war
aber bereits geschlossen, beim näheren Lesen sahen wir aber das bis
20.30 Uhr an der Haustüre neben an noch geläutet werden kann. Unser
Blick auf die Uhr verriet uns das wir noch genau 4 Minuten Zeit
haben. Wir hatten Glück und fanden noch einen Stellplatz wo wir
unsere Nacht verbringen konnten.
Montag 20. Februar
2012
Eigentlich wollte
ich heute ausschlafen, doch meine innere Uhr weckte mich bereits um
8.00 Uhr. Nachdem ich dann alle meine Sachen wieder im Auto verstaut
hatte ging es los. Nach Coles Bay gibt es nur eine Strasse und so
fuhr ich den gleichen Weg wie vor zwei Tagen. Unterwegs sah ich jemand mit der Kamera am Strassenrand stehen und kurz danach
ein Emu. Ich wendete mein Auto und fuhr etwas zurück. Das Emu am Strassenrand liess sich nicht stören. Vor ein
paar Tagen sagte ich zu Konrad, ich könne ja nach Hause fliegen, da ich die meisten Tiere auf Foto habe. Konrad meinte
damals, dass mir noch ein Emu fehle. OK das ist jetzt auch erledigt.
Trotzdem werde ich noch etwas hier bleiben, da es mir gefällt.
Einzig das Wetter dürfte wieder etwas wärmer werden. Die einzige
Strasse, die in den Westen geht, verlief heute die ganze Zeit über
Land. Ich fuhr an Weinreben und Olivenbäumen vorbei, sah Schafherden,
die sich in der Farbe kaum vom Boden abheben. Da ich sehr viel Zeit
hatte, fuhr ich an die Nine Mile Beach und lief an dieser etwas
entlang. Dieser Strand liegt genau gegenüber von Coles Bay und dem
Freycinet Nationalpark. Neben einigen Wasservögel sah ich hier
wieder ein Pelikan im Wasser schwimmen. Danach fuhr ich weiter nach
Swansea. Hier besuchte ich das Bark Mill Museum. Im Museum wurde
gezeigt wie früher Getreide gemahlen wurde, es war die einzige Mühle,
in der jeder sein Korn mahlen lassen konnte. Im Dorf Swansea selbst
lief ich am Strand entlang und hatte nochmal den vollen Blick auf den
Freycinet Nationalpark. Hier ging ein starker Wind und es tropfte
immer wieder. Weiter ging meine Reise zur Spiky Bridge, diese
Brücke wurde 1840 mit Steinen erbaut und wird auch heute noch als
Brücke benützt. Kurz nach 14.00 Uhr erreichte ich dann Triabunna. Im Informationsbüro reservierte ich mir ein Platz
auf dem Schiff, welche immer am Morgen zur Insel fährt. Danach
suchte ich den Camping Platz, denn hier hatte ich ein Zimmer
reserviert. Die Besitzerin zeigte mir mein Zimmer und erklärte mir,
dass ich für den selben Preis ein Wohnwagen haben kann. Dieser habe mehr
Komfort. Ich schaute mir diesen an und entschied mich für den Wohnwagen. Hier kann ich schon einmal für die Westküste trainieren,
denn dort werde ich mit einer Kollegin im Camper unterwegs sein. Da
es erst Nachmittag war, lief ich noch etwas am Meer entlang. Nicht
weit weg vom Ufer liegt Dead Island. Zu dieser kleinen Insel kann
man nur laufen, wenn Ebbe herrscht. Etwas weiter hing ein Schild mit dem Hinweis, das man hier Pelikane sehen kann.
Ich hatte kein Glück und sah keinen. Nachdem ich Triabunna noch kurz
angeschaut habe, ging ich zurück zum Camping Platz und verbrachte
den restlichen Nachmittag mit Lesen.
Mittwoch 1. Februar 2012
Im Hostel lernten wir gestern Flo aus Deutschland kennen. Er studiert in St. Gallen und macht hier ein Austauschsemester. Da er kein Auto hat, fragte er ob er mit uns kommen dürfe. Zu dritt machten wir uns am Morgen auf in den Prom, wie der Nationalpark liebevoll von den Einheimischen genannt wird. Auf der Fahrt nach Tidal River lief kurz vor uns ein Emu über die Strasse, leider war es etwas zu schnell und ich konnte kein Foto machen. Zuerst machten wir uns im Informationszentrum kundig, welche Wanderwege offen sind. Da es auch hier letztes Jahr eine grosse Überschwemmung gab, sind viele Wege geschlossen. Zum Aufwärmen liefen wir von Tridal River an einen Weg zur Norman Bay. Unterwegs verscheuchten wir eine Schlange, die sich auf dem Weg sonnte. Um den schönen Strand und den Ausblick zu geniessen, liefen wir am Strand zurück zum Parkplatz. Gut aufgewärmt wanderten wir im Lilly Pilly Gully. Hier konnte wir den trockenen Regenwald besichtigen. Um einen besseren Ausblick auf den Prom zu erhalten, wanderten wir auf den Mount Bishop. Einmal raschelte es sehr stark im Dickicht neben uns. Wir vermuten, dass da ein Wallaby (kleines Känguru) die Flucht ergriffen hat. Obwohl dieser Berg nur 319 Meter über Meer ist, hatten wir einen super Ausblick. Wieder beim Parkplatz angekommen, ging die Fahrt weiter zum Squeaky Beach. Wenn man auf diesem Sandstrand läuft, knirscht es unter den Füssen. Nachdem wir die dortigen Felsen unsicher gemacht haben machten wir kurz eine Lagebesprechung. Der Vorschlag noch einmal 6 km zu laufen, machte mir etwas Angst. Zu diesem Zeitpunkt merkte ich bereits mein sensibles Knie. Da kamen wir auf die Idee zu einer Bucht mit dem Namen Millers Landing zu laufen. Unterwegs holte sich ein Vogelpaar sein Futter vom Baum und neben unserem Weg und die Zapfen fielen dann krachend zu Boden. Verständlich dass wir da etwas erschrocken sind. Aber diese Papageien haben wir bisher noch nicht gesehen: schwarz mit gelben Stellen am Kopf und am Schwanz. Auch ein paar Wallabies trafen wir. Zum Teil konnte ich bis 2 Meter an die Tiere heran gehen, dies war für alle sehr beeindruckend. Unten in der Bucht gab es Mangroven und schwarze Schwäne. Da es ich noch Kraft hatte, liefen wir zu einem weiteren Aussichtspunkt hoch. Zum Vereker Outlook ging es über Naturwege und Steine immer weiter hoch. Die Aussicht war gigantisch. Auf der einen Seite sah man das Meer und die Inseln, auf der anderen Seite die Weite des Naturparks. Auf dem Heimweg sahen wir noch mehr Kängurus, Kakadus und viele andere Vögel. Es war ein wunderschöner Tag und ich war überrascht das ich um die 20 km gewandert bin.