Montag 20. Februar
2012
Eigentlich wollte
ich heute ausschlafen, doch meine innere Uhr weckte mich bereits um
8.00 Uhr. Nachdem ich dann alle meine Sachen wieder im Auto verstaut
hatte ging es los. Nach Coles Bay gibt es nur eine Strasse und so
fuhr ich den gleichen Weg wie vor zwei Tagen. Unterwegs sah ich jemand mit der Kamera am Strassenrand stehen und kurz danach
ein Emu. Ich wendete mein Auto und fuhr etwas zurück. Das Emu am Strassenrand liess sich nicht stören. Vor ein
paar Tagen sagte ich zu Konrad, ich könne ja nach Hause fliegen, da ich die meisten Tiere auf Foto habe. Konrad meinte
damals, dass mir noch ein Emu fehle. OK das ist jetzt auch erledigt.
Trotzdem werde ich noch etwas hier bleiben, da es mir gefällt.
Einzig das Wetter dürfte wieder etwas wärmer werden. Die einzige
Strasse, die in den Westen geht, verlief heute die ganze Zeit über
Land. Ich fuhr an Weinreben und Olivenbäumen vorbei, sah Schafherden,
die sich in der Farbe kaum vom Boden abheben. Da ich sehr viel Zeit
hatte, fuhr ich an die Nine Mile Beach und lief an dieser etwas
entlang. Dieser Strand liegt genau gegenüber von Coles Bay und dem
Freycinet Nationalpark. Neben einigen Wasservögel sah ich hier
wieder ein Pelikan im Wasser schwimmen. Danach fuhr ich weiter nach
Swansea. Hier besuchte ich das Bark Mill Museum. Im Museum wurde
gezeigt wie früher Getreide gemahlen wurde, es war die einzige Mühle,
in der jeder sein Korn mahlen lassen konnte. Im Dorf Swansea selbst
lief ich am Strand entlang und hatte nochmal den vollen Blick auf den
Freycinet Nationalpark. Hier ging ein starker Wind und es tropfte
immer wieder. Weiter ging meine Reise zur Spiky Bridge, diese
Brücke wurde 1840 mit Steinen erbaut und wird auch heute noch als
Brücke benützt. Kurz nach 14.00 Uhr erreichte ich dann Triabunna. Im Informationsbüro reservierte ich mir ein Platz
auf dem Schiff, welche immer am Morgen zur Insel fährt. Danach
suchte ich den Camping Platz, denn hier hatte ich ein Zimmer
reserviert. Die Besitzerin zeigte mir mein Zimmer und erklärte mir,
dass ich für den selben Preis ein Wohnwagen haben kann. Dieser habe mehr
Komfort. Ich schaute mir diesen an und entschied mich für den Wohnwagen. Hier kann ich schon einmal für die Westküste trainieren,
denn dort werde ich mit einer Kollegin im Camper unterwegs sein. Da
es erst Nachmittag war, lief ich noch etwas am Meer entlang. Nicht
weit weg vom Ufer liegt Dead Island. Zu dieser kleinen Insel kann
man nur laufen, wenn Ebbe herrscht. Etwas weiter hing ein Schild mit dem Hinweis, das man hier Pelikane sehen kann.
Ich hatte kein Glück und sah keinen. Nachdem ich Triabunna noch kurz
angeschaut habe, ging ich zurück zum Camping Platz und verbrachte
den restlichen Nachmittag mit Lesen.
Sonntag 19. Februar
2012
Mein Tag fing mit
einem Vogel an. Als ich mein Frühstück vorbereitet, sah ich auf
dem Baum vor dem Küchenfenster ein Papagei. Da meine Kamera immer
bereit liegt, konnte ich den Kleinen auch ablichten. Hier ist ein
sehr mildes Klima und Coles Bay wirbt mit 100 Sonnentage im Jahr.
Darum wachsen bei meiner Gastgeberin Zitronen und Baumtomaten. Frisch
gestärkt fuhr ich in den Nationalpark und wanderte zur Great Oyster
Bay. Auf diesem Weg flogen vor mir erneut Papageien aus den Bäumen.
Ich wanderte in der Bucht am Strand entlang und genoss den Blick auf
die Berge, welche im Park sind. Weiter ging es zum Cape Tourville,
hier konnte ich den Ausblick auf die Halbinsel geniessen. Wenn man
Glück hat, sieht man von hier Delfine und zur richtigen Jahreszeit
kann man Wale beobachten. Ich sah natürlich keines von beiden.
Nachdem ich kurz zum Leuchtturm gelaufen bin ging es weiter nach
Coles Bay. Ich wollte das Dorfzentrum besichtigen. Nun musste ich
feststellen das es hier nur ein Restaurant, ein Einkaufsladen und
eine Bäckerei gibt. Nun, hier leben sie definitiv vom Tourismus, den
Übernachtungsmöglichkeiten gibt es zur Genüge. Ich entschloss mich
an der Muris Beach entlang zu laufen. Nach 30 Minuten war ich am
anderen Ende und genoss mein Picknick. Am Strand sah ich zwei
Velofahrer, wie sich kurze Zeit später herausstellte war es Diana
und ihr Mann. Von ihnen habe ich meine Unterkunft gemietet. Diana
fragte mich ob ich Lust auf Zuccetti und Karotten habe, dieses
Angebot nahm ich dankend an. Ich erhielt das frische Gemüse aus
ihrem Garten. Sie erzählte mir dann noch, dass neben meinem Raum ein
Strauch mit Tassie-Beeren wachse und ich gerne probieren dürfe. Den
Geschmack ist schwierig zu beschreiben, es sind aber feine Beeren.
Am späteren
Nachmittag fuhr ich zu den Friendly Beaches. Hier verbrachte ich mehr
als eine Stunde am Sandstrand und war fasziniert von den Steinen. Da
ich viel Zeit hatte, versuchte ich ein Steinmandli zu bauen. An
einem Ort liegen Steine, die wie Bodenplatten aussehen: alle sind in
der gleichen Grösse. Auch hier traf ich auf ältere Australier. Es ist
spannend zu sehen wie viele Australier auf Tasmanien kommen um hier
Ferien zu machen. Beim Parkplatz sah ich dann wiedereinmal ein
Wallaby hüpfen. Am Abend kochte ich ein feines Abendessen mit dem frischen Gemüse.
Samstag 18. Februar
2012
Als ich aufbrach
waren auch heute dunkle Wolken am Himmel. In Scamander machte ich Halt und lief am Strand entlang. Zwischendurch tröpfelte es etwas,
aber es fing nicht an zu regnen. Weiter ging es über den Marys Pass
auf den Mount Elephant. Nach dem Pass gab es ein Restaurant, welches
angeblich die besten Pancakes von Tasmanien machen soll. Ich liess es
mir nicht nehmen und testete ein Pancake, oder Omelette, wie es bei
uns heisst. Dass sie glutenfreie machen, fand ich sehr sympathisch und
ich genoss mein Mittagessen.
Danach fuhr ich
nach Bicheno. Hier gibt es Blowholes, aber leider war gerade Ebbe. Ich sah mir
noch etwas die Steine an und fuhr dann weiter.
Immer näher kam
mein Tagesziel, die Ortschaft Coles Bay. Gestern habe ich
herausgefunden, dass heute der Coles Bay Triathlon stattfindet. Umso
näher als ich dem Dorf kam, umso mehr Radfahrer vom Triathlon hatte
es. Beim Überholten musste ich auf die Radfahrer vor mir und die entgegenkommenden Autos und Radfahrer achten. In langsamen Tempo
fuhr ich Slalom bis in den Ort. Da das Wetter hier besser aussah,
entschloss ich mich noch in den Freycinet Nationalpark zu fahren. Ich
lief zur Aussichtsplattform, von welcher ich über die Wineglass Bay schauen konnte. Von diesem Punkt ging ein Weg zum Strand runter.
Da erst 14 Uhr war wanderte ich an den Strand runter. Es ist
spannend, wie türkisblau auch hier das Meer ist. In der Umgebung
sind sehr grosse, runde Steine zu beobachten. Es sieht hier aus, als
ob ein paar Riesen mit Murmeln gespielt hätten. Auf dem Hinweg hüpften mir zwei Wallabies entgegen. Eines kam fast auf Tuchfühlung. Zurück von meinem
Kraft- und Ausdauertraining, es ging fast nur über Naturstufen hoch,
wollte ich noch nicht zur Unterkunft zurück gehen. Ich besuchte noch die Honeymoon
Bay und die Sleepy Bay. Die Strände sind klein und herzig.