Von Felsenwallabies via Würgefeigen über Milchkühe zu Schnabeltieren
von Petra Bucheli
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Wallaby
Atherton Tableland
Yungaburra
Schnabeltier
Mittwoch 17. und Donnerstag 18. Juli 2019
Die nächsten Tage werden wir im Hochland zwischen Cairns und Innisfail verbringen, dem Atherton Tableland.
Auf unserer Fahrt vom Daintree Nationalpark hierher machten wir, nach dem die Kinder wach geworden sind, einen Stopp in Mareeba um ein spätes Mittagessen einzunehmen. Unser Picknick war in der Nähe eines Spielplatzes, was die Kinder sehr schätzten. Da Mareeba die grösste Stadt in der Gegend ist, gingen wir hier noch unsere Essensvorräte aufstocken, langsam müssen wir aber gut planen mit Einkaufen, denn es geht ja bald nach Hause.
Unser Ferienhaus war in der Kleinstadt Yungaburra. Die Gastgeber lernten wir zwar nicht kennen, aber das Haus wurde liebevoll vorbereitet. Im Kühlschrank stand bereits eine Flasche Milch, Butter und Konfi, Eier und Speck, sowie Toast und Müesli fürs erste Frühstück bereit. Für einen gemütlichen Abend wäre noch eine Flasche Weisswein kalt gestellt gewesen, da wir aber keinen Alkohol trinken ist die nichts für uns. Die Kinder entdeckten bald nach der Ankunft die Brettspiele.
Am Donnerstag fuhren wir nach einem ausgiebigen Frühstück (es gab noch keine Eier und Speck), zur Granit Gorge. Hier leben wilde Mareeba Felsenwallabies, wobei wild waren sie nur auf unser Futter. Da der Bestand vor Jahren zurück gegangen ist, gibt es nun die Möglichkeit die Wallabys zu Füttern. Kaum waren wir mit dem Futter auf den Felsen, kamen sie herbeigehoppelt. Wir versuchten den Kindern bei zu bringen, das sie sich nur hinsetzten müssen und die Tiere dann zu ihnen kommen. Mit Jann und seiner hibbeligen Art ging das gar nicht. Bei Kiara klappte es schon besser und Larina war sehr froh auf Konrads oder meinen Beinen zu sitzen. Danach liefen wir einen kleinen Rundweg über die Felsen. Eine Schweizer Familie machte uns darauf aufmerksam, dass ein paar Meter weiter eine Mutter mit Baby im Bauch ist, welches immer mal wieder heraus schaut. Bei uns zeigte sich das Joey nicht, aber das kein Problem für uns da wir dies schon mehrmals beobachten konnten. Seit wir rund um Cairns unterwegs sind und in der Schweiz Sommerferien sind, hören wir vermehrt Dialekt, es ist aber immer noch speziell wenn ich realisiere dass die Personen gleich wie wir sprechen.
Während der Autofahrt sahen wir viele Bananenplantagen, Felder mit Futtermais und Zuckerrohr. Nach dem Mittagessen fuhren wir zum Cathedral Fig Tree. Die Würgefeige hat sich hier in einen Baum eingenistet, irgendwann mit den Wurzeln den Boden erreicht. Später hat sie den Wirt so umschlungen, dass er abgestorben ist. Nun steht hier ein riesiger, auf 500 Jahre geschätzter Baum mit grosser Krone und ohne Stamm, dafür mit vielen langen Wurzeln.
Danach fuhren wir zurück zur Unterkunft und machten eine Zvieripause. Es gab frische Himbeeren aus der Region mit Vanillesauce, mmhh!
Gestärkt ging es weiter ins Gallo Dairyland. Der Gründer des Bauernhofes kam 1927 mit dem Schiff von Italien und ist hier geblieben. In Zwischenzeit wird der Betrieb von seinem Sohn und Enkel weiter betrieben. Neben einer kleinen Käserei, wird hier Schokoladen in allen Formen und Farben gemacht. Die Käserei verarbeitet 10 % der Milch vom Hof zu verschieden Käse wie Tilsiter, Gruyere und anderen Hartkäse. Es gab auch Käse mit verschieden Geschmäckern welche wir testen durften, schlussendlich kauften wir neben den uns bekannten ein Stück Käse mit Macadamianuss. Dieser Käse sei der einzige Dessertkäse welchen sie herstellen und er war definitiv sehr süss. Ebenfalls machen sie noch Weichkäse und Joghurt. Da wir genau zu Melkzeit hier waren, warfen wir kurz einen Blick in den Stall. Hier werden 250-400 Kühe täglich in einem Melkkarusell gemolken. Die Holsteinkühe geben hier zwischen 18-20 l Milch am Tag. Neben den Kühen pflanzen die Gallos noch Zuckerrohr, welcher hier ebenfalls häufig anzutreffen ist.
Auf dem Weg nach Hause sahen wir uns noch den Curtain Fig Tree an. Das ist wieder so eine riesige alte Würgefeige. Ihren Namen "Vorhangfeigenbaum" bekam sie daher, dass der nun nicht mehr vorhandene Wirtsbaum umgefallen und schräg auf den Nachbarbäumen zu liegen kam. Ein grosser Teil der Wurzeln geht nun schräg hoch und wird von vielen schmalen geraden Wurzeln abgestützt. Und oben ist wiederum eine riesige Krone.
Unseren letzten Stopp machten wir bei der Schabeltierbeobachtungsplattform in Yungaburra. Von der Plattform aus sahen wir eine Wasserschildkröte, aber kein Schnabeltier. Wir liefen dann entlang des Bachbettes und auf einmal waren da einige Menschen mit Kamera. Die Kinder wussten, dass sie leise sein müssen, aber dies fiel vor allem Kiara sehr schwer. Konrad blieb dann mit Kiara etwas zurück und Jann, Larina und ich sahen unser erstes wildes Schnabeltier schwimmen. Konrad und Kiara gesellten sich dann etwas später dazu und sie konnte dann auch ruhig sein. Wir spazierten noch ein wenig dem Weg entlang und konnten nochmal ein Schnabeltier beobachten.
Zurück im Haus kochte ich Abendessen, heute gab es Gschwellti mit Käse vom Gallo Dairyland.