Good Bye Sydney

von Petra Bucheli
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Dienstag 8. November bis Donnerstag 1. Dezember 2016

Auch in unseren letzten drei Wochen in Australien waren wir viel unterwegs.

Am 17. November verabredeten wir uns mit Yin, einer Bekannten aus Sydney. Wir trafen uns beim Centennial Park. Hier lebt die grösste Kolonie von Flughunden in der Stadt und an diesem Abend wollten wir sie beim Picknick mit Blick haben. Wir genossen unser Abendessen und um uns herum flogen immer mehr von den Flughunden. Es war spannend zu sehen, dass sie meistens erst ihren Baum verlassen sobald die Sonne weg war und der Baum im Schatten lag. Als es dann langsam dunkel wurde machten wir uns auf den Weg nach Hause.

Am Sonntag musste Konrad arbeiten und ich machte mich mit den Kindern auf den Weg in den Zoo. Mit Bus und Schiff waren wir nach einer Stunde am Zoo angekommen. Da wir bereits drei mal da waren haben wir schon alles ausser die Lemuren und die Bauernhoftiere gesehen. Während ich anstand um ins Lemurengehege zu gehen, kletterte Jann im Kletterturm herum. In den letzten vier Monaten hat er gelernt wie man auf Klettertürmen rauf und runter kommt. Zum Glück machte Kiara keinen Aufstand da sie nicht mitklettern durfte. Als wir dran kamen, konnten wir zusammen mit anderen Besuchern auf einem Fussweg durch das Lemurengehege gehen. Jann und Kiara fanden es eindrücklich die Lemuren in kurzer Distanz zu sehen. Danach gingen wir zu den Bauernhoftieren. Diese wurden von Jann links liegen gelassen, denn hier befand sich ein Spielplatz. Und der war auch Kiara-tauglich! Bei den vorherigen Zoobesuchen hatte ich keinen Spielplatz gefunden auf dem auch Kiara spielen kann. Kiara war dann aber rasch müde und machte ihren Mittagsschlaf. Wir haben hier noch einmal die vielen verschiedenen Tiere genossen, vor allem die australischen. Ich freue mich bereits jetzt dass es nur noch ein Jahr geht das es im Zürcher Zoo einen Australien-Bereich geben wird.

Ich hatte Jann schon lange versprochen das wir noch auf den Sydney Tower gehen um Sydney von oben anzuschauen. Da die Kinder aber in der letzten Zeit etwas krank waren, wurde das bis fast an den Schluss hinausgeschoben. Auf dem Turm waren die Kleinen ganz begeistert von der Sicht. Danach besichtigten wir die St. Mary Kathedrale. Nach einem kurzen Rundgang und dem obligaten Kerzenanzünden gönnten wir uns vor der Kathedrale ein Softeis. Auf einmal kam ein junger Chinese und wollte ein Foto von Kiara machen. Die Chinesen wurden immer mehr und alle wollten ein Foto von Kiara. Jann, der gerne im Mittelpunkt steht, fand das gar nicht so lustig. Ein Tag später löste ich ein weiteres Versprechen ein. Wir fuhren mit dem Schiff auf die andere Hafenseite und liefen über die Harbour Bridge. Als wir auf der anderen Seite ankamen und die Brücke wieder sahen, fragte mich Jann, wann wir denn diese überqueren. Ja lieber Jann, auf dieser waren wir gerade spazieren.

Am letzten Mittwoch in Sydney vergass ich meinen Rucksack im Bus. Als ich dies merkte war es bereits zu spät. Leider befanden sich alle Wertsachen im Rucksack und auch noch etwas Essen für unser geplantes BBQ. Da bereits nach 16.00 Uhr war daher das Fundbüro vom Busdepot nicht mehr erreichbar war, mussten wir ein E-Mail schreiben und am Donnerstag hiess es dass mein Rucksack noch nicht gefunden worden sei. Also liess ihn vermutlich jemand mitgehen. Bis jetzt habe ich nichts mehr von meinen Sachen gehört. Die Vermisstanzeige bei der Polizei musste via Telefon gemacht werden. Da Jann immer Konrad wiederholte, fragte die Polizistin, ob er einen Papagei habe.

Am Donnerstag arbeitet Konrad bis um 11.00 Uhr, danach wollten wir uns mit dem Auto auf den Weg zu Yin machen. Doch weder Konrad noch ich haben realisiert dass ein Kindersitz fehlt. Dieser war mit Dorothea, Marcel und Lynn unterwegs. Rasch nahmen wir ein Taxi an den Bahnhof und fuhren danach mit dem Zug. Mit 30 Minuten Verspätung erreichten wir unser Ziel. Wir hatten uns zum Mittagessen in Hurstville im Süden von Sydney verabredet. Hier ist sozusagen das wahre Chinatown. Das dreistöckige Restaurant war nur auf Chinesisch beschriftet. Hier fuhren Frauen mit kleinen Wagen gefüllt mit chinesischen Leckereien an uns vorbei und Yin nahm hier und da was und erklärte uns was es war. Am Abend hatten wir die ganze Mannschaft von der Open Systems bei uns eingeladen. Da unser Grill nun wieder funktionierte gab es ein grosses BBQ. Das war unser Abschiedsessen.

Am Samstag machten wir uns auf den Weg nach Manly, wo einer der schönsten Strände von Sydney liegt. Konrad war bisher bei diesem Aufenthalt noch nicht dort. Von unserem zu Hause aus mussten wir mit Bus und Schiff dorthin fahren. Als Konrad auf dem Schiffsteg Jann auf die Schultern nahm, meinte dieser "dort ist Lynn". Lynn ist die Tochter der anderen Schweizer Familie. Auf dem Schiff trafen wir uns und unternahmen danach alles zusammen. In Manly ging es zuerst ins kleine Aquarium, in welchem es unter anderem Zwergpinguine gab. Wir kamen gerade zur Fütterungszeit und konnten da einiges über die sie lernen. Danach assen wir auf der Hafenseite von Manly unser Picknick. Gestärkt spazierten wir die 10 Minuten zum offenen Ozean und suchten uns dort ein Platz am Strand. Kiara machte im Strandzelt von Lynns Familie ihren Mittagsschlaf und Jann und Lynn spielten im Sand. Das Baden überliessen wir dann den anderen, denn das Meer war schon noch kalt. Jann ging dann mit Marcel ans Wasser und kam von den vielen Wellen nass zurück. Ein paar Badehosen hätten sich also doch gelohnt. Nach einem kurzen Stopp am obligaten Glacestand und Spielplatz fuhren wir dann zurück. Es war nochmals ein schöner Tag hier in Sydney.

An unseren letzten Tagen in Sydney machten wir nicht mehr so viel. Am Dienstag wollte ich eigentlich noch an die Bondi Beach, aber Jann wollte zu Hause spielen. Nach Bondi wollte er nur wegen einem Messina Glace, dies ist die Beste der Stadt. Ich fand dann noch heraus das es einen Shop in der Nähe von uns gab und so fuhren wir mit dem Bus dorthin, assen unser Glace und dann ging es wieder zurück. Am Abend gab es bei Dorothea, Marcel und Lynn zu Hause feine Fajitas und ein sehr feines selbstgemachtes Mangoglace. Dazwischen habe ich immer wieder Rucksäcke und Koffer gepackt. Am späten Dienstag Abend fanden wir heraus dass wir noch eine Tasche mehr bräuchten. Konrad ging dann am Mittwoch Morgen in der Pause eine kaufen. Ich ging mit den Kindern nochmals in Spielgruppe und sie konnten nochmals Vollgas spielen. Zum Mittagessen trafen wir nochmals die ganze Mannschaft und konnten allen Tschüss sagen.

Am späten Nachmittag fuhr uns Marcel auf den Flughafen. Um 19.00 Uhr ging es dann los Richtung Singapur. Der Flug war entspannt und die Kinder haben einige Stunden geschlafen. In Singapur zeigte sich unser kurzer Zwischenstopp von einer guten Stunde nicht als Nachteil. Jann konnte beim Gate noch kurz etwas spielen und schon ging es weiter. Da die netten Flugbegleiterinnen den Nachbar von Konrad umplatzierten hatten wir vier Plätze und Kiaras Reisebett zu unserer Verfügung. Dadurch konnte Jann quer über zwei Sitze schlafen und Kiara schlief im Reisebett. Leider gab es immer wieder leichte Turbulenzen und ich musste Kiara aus dem Bett nehmen und anschnallen. Ihr Missfallen äusserte sie immer lauthals. Nach dem zweiten Mal lies ich sie bei mir auf dem Bauch schlafen. Etwas müde kamen wir um 7.30 Uhr bei minus 5 Grad in der Schweiz an. Wir waren froh das uns meine Eltern und mein Bruder abgeholt haben.

Nun sind wir seit fast einer Woche zurück in der Schweiz und es ist Zeit ein Resümee der vergangenen vier Monaten zu machen. War die lange Reise nicht zu viel für die Kinder? Nein es war für unsere Kinder kein Problem sich an einem anderen Ort wohl zu fühlen. Klar gab es am Anfang noch Heimweh, aber das verging sehr schnell. Und wie war der Monat an der Westküste mit einem kleinen Camper mit Dachzelt? Auch das ging gut und die Kinder wussten nach kurzer Zeit wie der Tagesablauf aussah. Einzig die Naturstrassen mieden wir etwas, nachdem Kiara auf der ersten längeren Strecke immer wieder weinte. Da es aber kurz darauf neue Zähne gab, war das vermutlich der eigentliche Grund. Auf unserer Reise hatten wir immer wieder kleine Hindernisse zu überwinden. Sei es die fehlende Unterkunft am ersten Tag oder der fehlende englische Übersetzung des Fahrausweises. Auch waren unsere Kinder etwas mehr krank als zu Hause. Wir sind aber froh mussten wir mit niemanden zum Arzt oder ins Spital und konnten unsere Reise geniessen. Am Schluss unseres Aufenthaltes war es vor allem für mich etwas stressig. Denn zuerst stieg mein Mobiltelefon aus und dann verlor ich auch noch meinen Rucksack mit dem Portemonnaie. Aber so etwas hätte mir auch in der Schweiz passieren können. Wir werden wenn möglich in den nächsten drei Jahren wieder nach Australien gehen. Es war wieder einmal einfach awesome!!!