Goodbye Sydney

von Petra Bucheli
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Mittwoch 26. Juni 2019

Wie rasch die Zeit vergeht, unsere drei Monate in Sydney sind schon wieder vorbei. Wir schauen mit einem lachenden und weinenden Auge zurück auf diese Zeit. Letztes Jahr entschied die Geschäftsleitung von Konrads Arbeitgeber, dass der Standort Sydney geschlossen wird. Jetzt, wo auch ich mich mit Sydney angefreundet habe, heisst es Abschied für immer zu nehmen. Aber wir sind auch froh, durften wir nochmals hierher kommen. Insbesondere auch da ich unsere Anschlussferien in Australien frühzeitig geplant und gebucht hatte.

Es gab viele schöne Momente die wir mit den Kindern hier erlebten durften. Sie genossen vor allem die Besuche der Spielgruppe.

Vermissen werden wir aber sicher nicht das öffentliche Verkehrssystem. Denn vor allem das Busfahren ist so eine Sache. Grundsätzlich gibt es einen Fahrplan, da dieser aber wegen dem Verkehr auch mal nicht eingehalten werden kann, wartet man auch mal etwas länger auf einen Bus. Wir haben es auch mal erlebt, das wir im Bus 333 sassen und vor und hinter uns ebenfalls ein Bus 333 war. Laut Fahrplan fahren diese alle 6 Minuten. Am Pünktlichsten sind die Fähren und alles auf Schienen.

Vor 7 Jahren waren Konrad und ich bereits zur gleichen Jahreszeit in Sydney. In Erinnerung an die vielen Regentage, welche wir erlebt haben, erklärte ich Jann und Kiara noch zu Hause dass wir in Sydney bei Bedarf Gummistiefel kaufen werden. Kurz nach unserer Ankunft sahen die beiden ihre Traumgummistiefel (Gummistiefel sind hier generell etwas modischer als bei uns). Ab diesem Zeitpunkt standen im Haus Stiefeln mit Spiderman und Elsa und Anna bereit. Für Larina hatte ich welche aus der Schweiz mitgenommen, da ich zweifelte ob wir für ihre eher kleinen Füsse Stiefel finden würden. Zwei Monate lang wurden die Stiefel selten gebraucht. In den letzten zwei Wochen waren sie dann mehrfach im Gebrauch. Dank den Regenkleidern, welche ich mitgebracht hatte, stand dem Wasserpfützenspringen nichts mehr im Wege. Übrigens Regenhosen gibt es, wie ich erfahren habe, nur für grössere Kinder in Australien zu kaufen. Bei einer Auswanderung wäre dies sicher eine Marktlücke. Aber keine Angst wir möchten nicht auswandern, dazu gefällt es uns in der Schweiz doch zu gut.

Nach drei Monaten hiess es am Mittwochabend Abschied zu nehmen von Sydney. Wir holten noch Konrads Arbeitsutensilien in 119 Queen Street ab. Das letzte mal die blaue Türe öffnen, welche in der braunen Bretterwand steht. Es ist nicht irgendeine blaue Türe, es ist die blaue Türe. Einige von Konrads Arbeitskollegen trauern dem Büro in Sydney nach und hätten sie gerne als Erinnerungsstück nach Zürich verfrachtet. Nur stehen sie und der Bretterzaun unter Heimatschutz. Wenigstens hängt sie jetzt nicht mehr ganz so schief wie bei unseren vorherigen Aufenthalten.

Ein letztes Mal Tschüss sagen zu Andi welcher noch für zwei Wochen die Stellung in Sydney hält und für den Abbau in Sydney zuständig ist. Die Kinder lieben wie er auf sie eingegangen war. Man merkte dass er Vater von zwei erwachsenen Töchtern ist. Aber auch bevor Andi kam waren wir herzlich willkomen zum Mittagessen in der "Queen Street" wie wir so sagten.

Auf der anderen Strassenseite der Queen Street hat es viele kleine Take-Away-Geschäfte was sehr praktisch war. Es war mal schön nicht jeden Mittag etwas kochen zu müssen. Trotz der grossen Auswahl hat man jedoch irgendwann man genug davon.

Auch von den Besitzern des Hauses, welches wir bewohnten, verabschiedeten wir uns. Susi und Stephen zeigten uns zum Abschied noch ihr kleines Paradies welches sie im Hinterhof ihres Hauses gezaubert hatten.

Meistens gehen wir dort in die Ferien, wo wir Bekannte und Freunde haben. Jann meinte darum, dass wir ja in Sydney Yin kennen und sie ein Grund für ein Zurückkommen ist. Da auch wir nicht in die Zukunft sehen können, wissen wir es nicht. Nun heisst es definitiv Abschied nehmen von Sydney. Wir nehmen wunderschöne Erlebnisse mit, die wir in Erinnerung behalten werden (bis auf Larina, sie ist noch zu klein).

Bye bye Sydney.