Booderee National Park

von Petra Bucheli
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Freitag 7. - Dienstag 11. Oktober 2016

Für ein verlängertes Wochenende fuhren wir mit dem Auto Richtung Süden. Unser Ziel war der Booderee Nationalpark. Hier hatten wir in einer Lodge ein Bungalow gemietet. Denn Tipp für diesen Ausflug erhielten wir von Rolf und Anna.

Die Anreise war nicht ganz so entspannt, wir brauchten schon mal eine Stunde bis wir ausserhalb von Sydney waren. Und dann standen wir im Stau. Nicht ganz legal kamen uns immer wieder Autos entgegen, welche dann wenn möglich auf die gegen Norden führende Spur rüberwechselten. Im Radio entnahmen wir dann etwas von einem schweren Lastwagenunfall. Die Kinder waren zwischenzeitlich etwas am Nörgeln, aber kurz bevor wir das erste Mal anhalten konnten, schliefen sie ein. So fuhren wir weiter bis nach Kiama und machten erst dort die Mittagspause. In Kiama besichtigten wir ein Blowhole. Da hatte ich ein Déjà-vu: der Park mit dem Leuchtturm und das Blowhole kamen mir bekannt vor. Ich glaube, dass ich hier im 2007 auf dem Weg von Sydney nach Canberra den Bus wechseln musste.

Wir fuhren dann direkt weiter in den Booderee Nationalpark. Die Lodge liegt an Sussex Inlet, welcher den Ozean mit dem St Georges Basin verbindet. Kaum hatten wir uns eingerichtet, wollten die Kinder auf den Spielplatz. Dieser lag genau vor unserem Haus. Wir bekamen dann noch Besuch von Wallabies und sahen uns kurz den Inlet genauer an. Danach ging auch schon die Sonne unter.

Am Samstag war der Wetterbericht nicht so gut. Wir entschieden uns in den Botanischen Garten zu gehen, denn dort gibt es eine Menge kurzer Wege und bei Regen konnten wir jederzeit zurück in unsere Unterkunft fahren. Wir sahen viele verschiedene Blumen und Pflanzen. Leider konnten wir nicht um den Lake McKenzie laufen, denn dieser Weg war gesperrt. Kiara wollte ziemlich rasch nicht mehr getragen werden und erkundete den Park auf ihre Weise. Zur Zeit sind Holzstecken, Blätter und Steine sehr interessant. Es hat immer wieder mal kurz getropft aber wir fuhren trocken nach Hause. Unterwegs machten wir noch kurz Halt bei der Cave Beach und schauten uns von der Aussichtplatzform den Strand an. Aber weder Konrad noch ich hatten Lust da runter zu laufen. In Jervis Bay ging ich noch kurz einkaufen, denn die Butter ging uns aus obwohl ich Unmengen an Lebensmittel mitgenommen habe.

Nach dem Abendessen gingen wir nochmals raus und sahen wieder die Wallabies. Wir liefen danach am Inlet entlang zum Ozean. Dabei sahen wir mehrere Pelikane.

Am Sonntag machten wir uns auf zur 5.4 km langen Wanderung. Jann meinte bereits am Anfang das er müde ist. Er musste trotzdem laufen. Zuerst liefen wir durch ein bewaldetes Stück., hier sahen wir Papageien und sogar ein Echidna (Ameisenigel), welches ich nur noch von hinten sah da es ziemlich rasch im Gebüsch verschwand. Der zweite Teil der Strecke ging entlang der Küste, nur leider war die Sicht von den Büschen verstellt. An einem der wenigen Punkte mit Meersicht entdeckte Konrad Walfische. Ein weiterer Aussichtspunkt war vor Bowen Island. Hier zog ein Seeadler seine Kreise. Die Bewohner der Insel, die Zwergpinguine, sahen wir leider nicht. Nach einem kurzen Abstecher an die Murray Beach ging es weiter.

Wir machten einen Halt beim Hole in the Wall. Wir waren gespannt was wir hier vorfinden werden. Wir landeten an einem Strand sahen etwas weiter eine ins Meer führende Felswand mit einem Einschnitt in der Mitte. Die Kinder gefielen vor allem die Blätter am Boden. Hier trafen wir einen Einheimischen, welcher uns von der Region Jervis Bay erzählte.

Danach fuhren wir fürs Zvieri aus dem Nationalpark raus an die Hyams Beach. Laut Eigenwerbung soll sich hier der weisseste Sandstrand der Welt befinden, er ist damit auch im Guinness Buch der Rekorde eingetragen. Ob er wirklich weisser ist als die Whiteheaven Beach in Queensland bin ich mir nicht sicher. Wer sehen möchte, welcher weisser ist, darf gerne ab Dezember bei uns zu Hause den Vergleich machen. Ich nehme seit 2007 von jedem Strand, welchen ich besuche, etwas Sand mit nach Hause. Die unterschiedlichen Farben sind sehr spannend.

Der Montag lässt sich mit „Sand, Strand und Vögel“ zusammenfassen. Doch zuerst der Reihe nach. Da es wieder wärmer geworden ist, konnten wir unser Frühstück auf der Veranda essen. Auf einmal hörten wir einen Vogel: ein Kookaburra! Konrad glaubte es mir erst, nachdem zwei auf dem Baum neben uns Platz genommen haben. Später entdeckten wir noch ein kleines blau-schwarzes Vögelchen.

Vor dem Mittagessen machen wir einen Spaziergang am Strand. Wir waren zuerst fast und später ganz alleine. Die Kinder wiederum hatten Freude an ihrem überdimensionalen Sandkasten. Danach konnten wir via Inlet zur Lodge zurück laufen, da zu dieser Tageszeit Ebbe war. Am späteren Nachmittag gingen wir wiederum bewaffnet mit Sändeligeschirr und Badesachen zum Inlet. Das Wasser war erfrischend kühl und ausser Jann und mir wollte niemand das kühle Wasser testen. Kiara hatte am Schluss noch kurz ihre Füsse drinnen, aber nur weil ich sie aus einem ihrer Wutanfälle holen wollte. Und siehe da es nütze sogar etwas, sie fand es auch schön und wollte danach nochmals kurz ihre Füsse baden.

Am Dienstag hiess es dann schon wieder Abschied nehmen vom Booderee Nationalpark. Kaum auf dem Highway in Richtung Norden sehen wir eine Weide voll von Kängurus. Etwas weiter machten wir noch Halt beim Illawarra Fly Treetop Walk. Hier kann man auf einer Metallbrücke über die Baumwipfel laufen und dabei die Aussicht nach Wollongong und die Illawarra Gegend geniessen.